Die US-Küstenwache verfolgt ein weiteres Schiff der sogenannten Schattenflotte vor der Küste Venezuelas in internationalen Gewässern. Es ist bereits die dritte Operation dieser Art – und die zweite an diesem Wochenende. Der Tanker segelt unter falscher Flagge und soll Sanktionen gegen Venezuela umgehen.
Ein US-Beamter sagte der Nachrichtenagentur Reuters: «Die Küstenwache verfolgt aktiv ein sanktioniertes Schiff der Schattenflotte, das Teil der illegalen Sanktionsumgehung Venezuelas ist.» Das Schiff fahre unter falscher Flagge, und es liege ein richterlicher Beschlagnahmebefehl vor. Der Tanker wurde bislang noch nicht geentert.
Zweite Beschlagnahme am Samstag
Erst am Samstag hatte die US-Küstenwache den Öltanker "Centuries" beschlagnahmt. US-Heimatschutzministerin Kristi Noem bestätigte die Aktion. Das Weiße Haus bezeichnete das Schiff als «unter falscher Flagge fahrendes Schiff» und «Teil der venezolanischen Schattenflotte, um gestohlenes Öl zu schmuggeln und das narkoterroristische Maduro-Regime zu finanzieren».
Bereits am 10. Dezember hatten US-Behörden einen ersten Tanker namens "Skipper" beschlagnahmt. Die Marine unterstützte die Küstenwache bei der Operation.
Trump kündigte "Blockade" an
US-Präsident Donald Trump hatte vor wenigen Tagen eine «Blockade» gegen alle sanktionierten Öltanker angekündigt, die Venezuela ansteuern oder verlassen. Er wirft der Regierung von Nicolás Maduro vor, US-Firmen enteignet zu haben, und fordert die Rückgabe beschlagnahmter Vermögenswerte. Bereits in den frühen 2000er-Jahren hatte Venezuela Ölfelder verstaatlicht.
Maduro wiederum wirft Trump vor, einen Regimewechsel in seinem Land erzwingen zu wollen. Die Regierung in Caracas kündigte an, den Vorfall beim UN-Sicherheitsrat zur Sprache zu bringen.
Venezuela spricht von "Piraterie"
Die venezolanische Regierung reagierte empört. Sie verurteilte die Beschlagnahme vom Samstag als «schwerwiegenden Akt internationaler Piraterie». Die Regierung in Caracas warf den USA «Diebstahl und die Entführung» des Schiffs sowie das «gewaltsame Verschwindenlassen der Besatzung» vor.
Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi bot seinem venezolanischen Kollegen Yván Gil telefonisch Unterstützung an. Konkrete Maßnahmen wurden zunächst nicht angekündigt. Iran gehört neben China und Russland zu den wichtigsten Verbündeten der Maduro-Regierung.
Analysten erwarten leichten Ölpreis-Anstieg
Marktbeobachter rechnen mit Auswirkungen auf den Ölpreis. Giovanni Staunovo, Analyst bei der Bank UBS, sagte: «Marktteilnehmer könnten dies als eine Eskalation ansehen.» Ölhändler erwarten einen leichten Preisanstieg zu Beginn des asiatischen Handels am Montag.
Die Aktionen erhöhen nach Einschätzung von Analysten die geopolitischen Risiken und dürften die Spannungen innerhalb der Schattenflotte verschärfen. Einige sanktionierte Tanker hätten bereits begonnen, Venezuela zu meiden und würden in venezolanischen Gewässern warten, um einer Beschlagnahme in internationalen Gewässern zu entgehen.
Hintergrund: Die Schattenflotte
Die sogenannte Schattenflotte besteht aus Schiffen, die Öl aus sanktionierten Ländern wie Venezuela, Russland und Iran transportieren. Die meist älteren Tanker zeichnen sich durch undurchsichtige Eigentümerstrukturen und zweifelhafte Flaggenregistrierungen aus. Die Europäische Union hat zuletzt 41 weitere Schiffe sanktioniert, die mit Moskaus Schattenflotte in Verbindung stehen – insgesamt sind es nun fast 600.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.














