Stahlkrise droht: 50 Milliarden Euro Verlust für Deutschland im Krisenfall

upday.com 7 hours ago
Würde Deutschland seine Stahlproduktion ins Ausland auslagern, drohten im Krisenfall Milliardenverluste für die Volkswirtschaft, sagt eine neue Studie der Uni Mannheim. (Archivbild) Rolf Vennenbernd/dpa

Deutschland drohen im Krisenfall jährliche Wirtschaftsverluste von bis zu 50 Milliarden Euro, wenn die heimische Stahlproduktion fehlt. Das zeigt eine neue Studie der Universität Mannheim, die von der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung finanziert wurde. Die Ökonomen Tom Krebs und Patrick Kaczmarczyk warnen vor den Folgen eines globalen "Stahlschocks".

Ein solcher Schock würde entstehen, wenn große Exportländer wie China ihre Lieferungen nach Europa drastisch reduzieren - etwa wegen geopolitischer Konflikte oder Lieferkettenproblemen. Deutschland benötige langfristig mindestens 40 Millionen Tonnen Stahl pro Jahr. 2024 wurden rund 37 Millionen Tonnen produziert.

Nachgelagerte Branchen würden massiv leiden: Bauwirtschaft, Metallverarbeitung, Maschinenbau, Elektrotechnik und Autoindustrie müssten mit stark steigenden Stahlpreisen rechnen. «Dieser Kostenschub würde die Produktion und damit die Wertschöpfung in diesen Sektoren verringern», heißt es in der Analyse. Auch private Haushalte würden Einkommensverluste hinnehmen müssen.

Warnung vor politischen Folgen

Die Studienautoren sehen nicht nur wirtschaftliche Risiken. «Doch auch ein schleichender Niedergang der Stahlindustrie hätte wirtschaftliche und politische Folgen», warnen Krebs und Kaczmarczyk. Sie verweisen auf Erfahrungen aus den USA und Großbritannien, wo der wirtschaftliche Abstieg von Industrieregionen oft mit dem Aufstieg rechtspopulistischer Bewegungen einherging.

«Das gilt auch für Deutschland: Eine Politik, die zentrale Industrien aufgibt, schwächt nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die demokratische Stabilität», betonen die Ökonomen. Sie fordern verstärkte Investitionen in klimafreundlichere Produktionsanlagen - zur Hälfte CO2-arme Direktreduktion, zur Hälfte Elektroöfen mit Stahlschrott.

Die Studie erscheint kurz vor dem "Stahlgipfel" am Donnerstag im Bundeskanzleramt. Dort sollen Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Stahlindustrie diskutiert werden.

Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

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